A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A

Abdruck:  Ein durch Druck hervorgebrachtes Abbild des entsprechenden Körperteils.

Abduktion:  Abspreizen oder Wegführen einer Extremität von der Mittellinie.

Abrollabsatz:  Der Abrollabsatz erleichtert den Auftritt der Ferse und die Abrollung des Fußes.

Abwicklungshilfen:  Veränderung der Spitzensprengung zur Schonung der Fußgelenke.

Achillessehne:  Verlängerung der Wadenmuskulatur, die sehnig am Fersenbein ansetzt; Stärkste Sehne im menschlichen Körper.

Achillobursitis:  Entzündung des Schleimbeutels, der unter dem Ansatzpunkt der Achillessehne am Fersenbein sitzt.

Adduktion:  Heranführen der Gliedmaßen an die gedachte Mittellinie des Körpers, z.B. gegrätschte Beine werden geschlossen, Fuß wird nach innen gedreht.

Anamnese:  Krankheitsvorgeschichte; sie wird vom Arzt durch sachgemäßes Befragen des Patienten erhoben und ist wichtig im Hinblick auf das Stellen einer Diagnose.

Arthritis:  Gelenkentzündung durch Bakterien, die auf direktem Wege durch Wunden oder auf dem Blutwege an das Gelenk herangebracht werden können.

Arthrodese:  Künstliche Versteifung eines Gelenkes durch operative Maßnahmen (= absolute Funktionsuntüchtigkeit des Gelenkes durch Unbeweglichkeit).

B
Ballen:  Volkstümlicher Ausdruck für Veränderungen am Großzehengrundgelenk, entweder im Sinne eines Hallux valgus (Grosszehenmissbildung) oder einer Verdickung im Bereich des Großzehengrundgelenkes durch Knochenwucherung am Mittelfußköpfchen (= zehenwärts gerichtetes Ende des Mittelfußknochens).

Ballenrolle:  Die Ballenrolle vermindert die Abwicklungsbewegung in den Zehengrundgelenken.

Band:  (Ligamentum) Bindegewebiger Strang, der Knochen zu Gelenken verbindet. Eigenschaft: Nachgiebigkeit und Beweglichkeit. Aufgabe: bestimmte Gelenkbewegungen ermöglichen, andere verhindern.

Bänderriss:  Riss eines Bandes als Folge einer Überbeanspruchung, meist durch Gewalteinwirkung, z.B. beim Umknicken des Fusses.

Bänderzerrung:  Gewaltsame Dehnung eines Bandes über seine normale Belastbarkeit hinaus, ohne dass ein Bänderriss eintritt.

Bettung:  Einarbeitung einer Fußsohlenplastik in die Auftrittsfläche.

Beugung:  Bewegung welche die Beugemuskeln herbeiführen. Senkung der Fussspitze.

Blankleder:  Pflanzlich gegerbtes Rindleder von besonderer Geschmeidigkeit und Zähigkeit.

C
Calcaneus:  Fersenbein; einer der sieben Knochen des Rückfusses (Fuss lässt sich in Vor- Mittel-und Rückfuss einteilen.

Calcaneussporn:  Fersensporn; eine nach vorn gerichtete Knochenzacke am unteren Teil des Fersenbeins, meist an der Ansatzstelle der kurzen Fussmuskulatur.

Chopartsches Gelenk:  Sattelgelenk; Gelenk zwischen der ersten und zweiten Reihe der Fusswurzelknochen, nämlich zwischen Fersen- und Sprungbein einerseits und Würfel- und Kahnbein andererseits.

Chromleder:  Kräftiges, widerstandsfähiges Leder, welches von den Häuten des Rindes oder Pferdes gewonnen wird. Die Bezeichnung kommt von den bei der Gerbung verwendeten Chromgerbstoffen.

Clavus:  Hühnerauge; Hornhautzellenvermehrung, die sich Zapfenartig in tiefe Hautschichten erstrecken kann. Ursache: Druckwirkung von aussen auf die Haut durch unpassendes Schuhwerk oder statische Veränderungen am Fussskelett. Bekämpfung: Maßfussstützen oder Druckschutzmittel.

Coxa:  Hüfte

D
De-Rotations-Absatz:  Prinzip des Absatzes : schräg gestellte, sinnvoll angeordnete Gummirippen lösen bei Belastung einen Dreheffekt aus. Durch die Veränderung der Auftrittsfläche wird eine Rotation der Beinlängsachse hervorgerufen, welche entsprechend der Anordnung der Gummirippen beim Einwärts- oder Auswärtsgang eine Gegenkraft zur Wirkung kommen lässt. Der Absatz ist besonders für Kinder gedacht, um Tibia (=Schienbein) - Innen- oder Außenrotation zu behandeln und die Schrittabwicklung unbewusst zu normalisieren.

Defektausgleich:  Ersetzen fehlender Fußteile. Dabei muss Wert auf Kosmetik und Funktionalität gelegt werden.

Diabetes:  Nach langjähriger Erkrankung kann es beim Diabetiker zu Veränderungen an den Füßen kommen, die durch mangelnde Durchblutung oder auch durch schlechte Nervenversorgung bedingt sind. In der Folge können dann Spreizfuß, Krallenzehen, Ulzera, Nekrosen, Infektionen und schließlich sogar ein Zusammenbruch der gesamten Fußstatik auftreten. Damit wird der Fuß unbelastbar und in manchen Fällen auch amputationsgefährdet.

Distorsion:  Verstauchung, Zerrung der Gelenkkapsel und der Bänder infolge gewaltsamer oder übermäßiger Bewegung, z.B. beim Überbeugen und Überstrecken eines Gelenks.

Dorsalflexion:  Am Fuss: heben des Fusses nach dem Fussrücken, d.h. nach oben -> Streckung

E
Einwärtsgehen:  Gehen mit nach innen zeigenden Fussspitzen; Ursache für das Einwärtsgehen kann ein Beinrotationsfehler sein, der ärztlich behandelt werden sollte.

Extension:  Ausdehnung, Ausstreckung, Zug; in der Frakturbehandlung erfolgt die Extension als Zug in der Längsrichtung eines Gliedabschnittes und dient der Einrichtung eines Bruches bzw. der Vermeidung einer Verschiebung der Bruchenden oder der Entlastung geschädigter Gelenke.

F
Femur:  Oberschenkelknochen

Fersenbein:  vgl. Begriff "Calcaneus"

Fersenkissen:  Diese ermöglichen einen weichen, elastischen Auftritt, welcher sich bei Reizerscheinungen im Bereich des Fersenbeines angenehm auswirkt.

Fersensporn:  Der Fersensporn ist eine nach vorn gerichtete Knochenzacke am hinteren Teil des Fersenbeins. Durch Reizung und Entzündung der benachbarten Weichteile oder Schleimbeutel treten stechende oder brennende Schmerzen auf.

Fersenstütze:  Eine Fersenstütze mit Weichpolsterung der Fersenauftrittsfläche entlastet die Fersenbursitis, periostotische Bereiche oder plantare Schwielenbildungen. Bei Abstützung wird bis zum Sustentakulum tali, also bis zur Fußwurzelgelenkmitte vorgezogen.

Feststellungs Maßnahmen:  Versteifung der Sohle und Gestaltung der Hinterkappen und Walklaschen.

Fibula:  Wadenbein = äußerer Unterschenkelknochen

Flexion:  Beugung, Biegung; Beim Fuss die Bewegung des Fusses nach unten, d.h. zur Fusssohle hin (Plantarflexion).

Fraktur:  Bruch oder teilweiser Bruch eines Knochens.

Fuss:  Die Einteilung des Fußskeletts erfolgt entweder in alter Weise in drei Teile: 1.Fußwurzel (Tarsus); 2. Mittelfuss (Metatarsus); 3. Vorfuss (Phalanges) oder in neuer Weise nach: 1. Rückfuss(Tarsus); 2. Vorfuss (Metatarsus und Phalanges). Der R ückfuss besteht aus 7 Knochen, Sprungbein, Fersenbein, Kahnbein, Würfelbein und 3 Keilbeinen. Der Vorfuss besteht aus 5 Mittelfussknochen und 14 Zehenknochen.

G
Gelenk:  Knochenverbindung, bei der zwei oder mehrere Knochen mit überknorpelten Flächen aneinander stoßen. An jedem Gelenk unterscheidet man die freien, überknorpelten Gelenkenden der Knochen, den mit Gelenkflüssigkeit gefüllten Gelenkspalt und die Gelenkkapsel, welche die Knochenenden miteinander verbindet.

Gelenkentzündung:  vgl. Begriff "Arthritis"

Gelenkfedern:  Stahlfedern welche die Stabilität des Gelenkes (Schuhgelenk = zwischen Absatz und Sohle)eines Maß- oder orthopädischen Schuhes gewährleisten bzw. erhöhen.

Gelenkkeile:  Aus Moos- oder Vollgummi gefertigte Keile, die als elastische Gelenkverstärkung und als Unterlage für Fussstützen dienen.

Gelenkkontraktur:  Fehlerhafte Gelenkstellung mit teilweiser oder völliger Versteifung. Mögliche Ursachen: 1. Arthrogene Ursachen, d.h. durch Erkrankungen des Gelenkes selbst bei Verletzungen oder Entzündungen 2.Neurogene Ursachen, d.h. auf dem Nervenwege bedingt durch Erkrankungen des Rückenmarkes oder peripherer Nerven 3.Dermatogene Ursachen, d.h. durch Haut- oder Muskelverletzungen und / oder Narbenbildung.

Gelenkkontusion:  Gelenkprellung oder Gelenkquetschung

Gelenkversteifung:  Absolute Funktionsuntüchtigkeit eines Gelenkes durch Unbeweglichkeit. Fast immer die Folge einer völligen Zerstörung der Gelenkknorpel nach schweren Entzündungsprozessen oder schweren Verletzungen. Das Gelenk ist fast immer in einer Fehlstellung versteift (siehe "Arthrodese").

Genu:  Knie Genu valgum: X- Beinstellung; Die Füsse können oft nicht mehr nebeneinander gestellt werden, da sich die Knie berühren. Folgen: vorzeitiger Gelenkverschleiß, Bandlockerung an der Knie-Innenseite, aber auch an der Fuss-Innenseite mit senkfussartigen Beschwerden. (Schuhinnenranderhöhung ist eine korrigierende Maßnahme) Genu varum: O-Beinstellung; Verbiegung des Beines nach außen mit einem nach innen offenen Bogen (Schuhaußenranderhöhung).

H
Hackenfuss:  Der Hackenfuss zeichnet sich durch eine dorsal (zum Fussrücken hin) aufgebogene und leicht pronierte (Pronation = Einwärtsdrehung) gehaltene Fehlstellung aus. Der Fuss ist deutlich bewegungseingeschränkt (kontrakt).

Hallux:  Großzehe

Hallux malleus:  Klauenstellung der Großzehe.

Hallux rigidus:  Bewegungseinschränkung des Großzehengrundgelenkes für die Dorsalflexion (nach oben).

Hallux valgus:  Beim Hallux Valgus spreizen sich die Vorfußknochen auseinander. Die Zehen werden durch den Schuh in die Mitte zusammengefasst. Dadurch entsteht der Ballenwinkel der zu Hautschäden und Entzündungen führt.

Hammerzehe:  Zehenverkrümmung meist der 2. - 5. Zehe, bei der die Grundgelenke überstreckt und die Mittel- und Endgelenke rechtwinkelig gebeugt sind.

Hohlfuss:  Beim Hohlfuss nimmt die Länge des Fusses ab, wobei die Höhe (Rist) zunimmt. Der Fußbogen ist soweit gesprengt, dass nur noch Fersen- und Ballenflächen belastet werden. Die Sohlenfläche reduziert sich um 50%.

I
Insufficientia, Insuffizienz:  Unzureichende, unzulängliche Kraft, mangelhafte Funktionstüchtigkeit, Schwäche, ungenügende Leistung. Beispiel: Herzinsuffizienz = unzureichende Herzleistung auf Grund einer Herzmuskelschwäche, eines Klappenfehlers, usw.

Intramuskulär:  Bedeutet: innerhalb des Muskels.

Intravenös:  Bedeutet: auf das Innere einer Vene bezogen.

Intumeszenz:  Anschwellung

Irreparabel:  Bedeutet: nicht wiederherstellbar, unheilbar.

Ischialgie:  Eine Form von Ischiasbeschwerden, bei welcher der Hüftnerv selbst nicht erkrankt oder entzündet ist, sondern durch pathologische Veränderungen irgendwelcher Art an seiner Wurzel oder seinem Verlauf gereizt wird. Die Schmerzauslösung geschieht dann durch eine Quetschung des Ischias-Nerven im Fuß. Eine Unterscheidung der Ischias und der rein statisch bedingten Ischialgie (falsche Ischias) kann mit einiger Sicherheit durch die Beobachtung vorgenommen werden, ob die Beschwerden beim Liegen sehr schnell nachlassen. Ist dies der Fall, dürfte die Ursache der Beschwerden statischer Natur sein. In zweifelhaften Fällen wird der Arzt eine Fußstützung verordnen, auf die bloße Möglichkeit hin, einen Umschwung des Leidens herbeizuführen.

Ischias Schmerzen:  Ischias Schmerzen im Gebiet des Nervusischiadicus. Tritt ein, wenn Knochenwucherungen, Geschwülste oder eitrige Entzündungen auf das Hüftgeflecht einwirken. Auch in der Wirbelsäule gelegene Geschwülste, die auf die Ursprungswurzel des Nervengeflechts drücken, oder rheumatische Entzündungen des Hüftgeflechts können Ischias verursachen. Nicht selten ist der Vorfall des Kerns einer Bandscheibe die Ursache des Leidens. Sie strahlen vom Gesäß bis in die Kniekehle und die Ferse aus. Beim Gehen wird das erkrankte Bein geschohnt, dadurch kommt es zu einem Schiefstand des Beckens und möglicherweise auch zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule.

J
Jobetest:  Klinischer Test zur Abklärung eines Impingements der Supraspinatussehne.

K
Keilabsatz:  Der Keilabsatz verlängert die Auftrittsfläche bis zum Vorfuß und erlaubt eine gleichmäßige Gewichtsverteilung auf die gesamte Fußfläche bei hochgradigem Plattfuß, z. B. durch Übergewichtigkeit.

Kinderlähmung:  Viruserkrankung, bei der die Ganglienzellen (Nervenzellen der motorischen Nervenbahnen im Rückenmark) geschädigt bzw. zerstört werden. Dadurch treten nach wenigen Stunden oder Tagen Lähmungen auf, die alle Muskelgebiete befallen können, häufig die Extremitäten.

Klumpfuß:  Die Formveränderung des Klumpfußes besteht aus mehreren Komponenten: Einem Spitzfuß, einer Auswärtsdrehung der Fußinnenfläche (Hebung des inneren und Senkung des äußeren Fußrandes), einer Heranführung des Vorfußes an eine gedachte Mittellinie des Körpers, einem Hohlfuß.

Knickfuß:  Beim Knickfuß kippt das Fersenbein nach innen um und der Fuß rutscht nach außen weg.

Knie-Arthrose:  Chronisch degenerative Kniegelenkerkrankung, welche überlastete oder in ihrer natürlichen Funktion gestörte Kniegelenke befällt. Dabei kommt es zur Veränderung des Gelenkknorpels bis zu dessen völliger Zerstörung und zu immer wieder auftretenden serösen Gelenkergüssen.

Knochenhaut-entzündung:  Sie entsteht entweder direkt durch Kontakt mit Bakterien bei Verletzungen oder fortgeleitet auf dem Blutweg, wenn eine Infektion mit Bakterien an einem anderen Ort im Körper vorhanden ist.

L
Längsgewölbe:  Im Bereiche des Fussskeletts Wölbung an der Innenseite, die sich vom vorderen Teil des Fersenbeines bis zum 1. und 2. Mittelfussköpfchen erstreckt.

Längsgewölbestütze:  Die eingebaute Längsgewölbestütze erlaubt die optimale Fußbettung unter Einbeziehung der ganzen Fußfläche in den Belastungsbereich. Entlastung der Fußwurzel, keine Stellungskorrektur. Ist dort anzuwenden, wo Einlagenversorgung ungünstig - sehr leichter Damenschuh, Turn- und Sportschuhe.

Ligamentum:  Aus elastischem Gewebe bestehende strangförmige Gebilde, welche die einzelnen Skelettteile an den Gelenken miteinander verbinden.

Lisfrancsches Gelenk:  Gelenklinie zwischen den Fusswurzelknochen einerseits und Mittelfussknochen andererseits.

M
Malleolus:  siehe "Knöchel"

Medial:  Zur Mittellinie des Körpers zu gelegen, mittelwärts, einwärts.

Meniskus:  Bezeichnung für den äußeren und inneren halbmond- bzw. sichelförmigen Knorpel im Kniegelenk, der zwischen Oberschenkelkondylen und Schienbeinkopf eingelagert ist. Jeder der Meniskusmonde ist im Querschnitt keilförmig gestaltet mit einer Basis nach außen und einer nach innen geschärften Schneide.

Metatarsalgie:  Sammelbegriff für Krankheits- bzw. Schmerzerscheinungen im Bereiche des Mittelfusses. Ursache ist hauptsächlich die Senkung der Fussquergewölbes, wie beim Spreizfuss (meist auch beim Hallux valgus oder Hohlfuss).

Metatarsen:  Metatarsalknochen, Mittelfussknochen

Mittelfussköpfchen:  Das zehenwärts gerichtete Ende des Mittelfussknochens, welches mit der Basis des Zehengrundgliedes in gelenkiger Verbindung steht.

Mittelfusspolster:  Pelotten, welche auf Fussstützen oder Schuhbrandsohlen angebracht werden, teils um das gesenkte Quergewölbe zu heben, teils um die schmerzhaften Stellen unter den Mittelfussköpfchen vor Bodendruck zu schützen.

Mortonsche Krankheit:  Der Patient verpürt beim Gehen durch Einklemmen eines Nervenastes zwischen zwei Mittelfussknochen, wenn sich das Quergewölbe des Fusses abflacht, einen so starken Schmerz, so dass er minutenlang keinen Schritt mehr machen kann.

Muskelruptur:  Muskelriss. Durch Verletzung hervorgerufene Muskelzerreißung, die im allgemeinen durch Überdehnung des gespannten Muskels oder durch stumpfe Gewalt verursacht wird.

N
Nappa:  Besonders weiches und geschmeidiges Leder von der Haut junger Tiere.

Narbenseite:  Die oberste, nach außen zugekehrte Seite ( Haarseite) der Haut oder des Felles eines Tieres.

Naviculare:  Kahn- oder Schiffbein im Fußwurzelskelett

Nervenentzündung:  Erkrankung der peripheren Nerven, die mit einer Störung der motorischen oder sensiblen Leitung einhergehen kann. Sie wird durch Erkältungen, Verletzungen, Vergiftungen, Infektionskrankheiten, chronische Erkrankungen usw. hervorgerufen.

Neurologie:  Die Lehre der Nervenkrankheiten.

Neuropathie:  Nervenleiden

Nubukleder:  Durch chrom oder kombinierte Gerbung hergestelltes, auf der Narbenseite geschliffenes Leder, welches eine feine, samtartige Oberfläche hat. Die Haut stammt meist vom Kalb oder Rind.

O
Ödem:  Krankhafte Ansammlung von wässeriger, meist aus den Blutgefäßen ausgetretener Flüssigkeit in den Lymphspalten des Gewebes. Ödematöse Körperabschnitte sind verdickt, blass, oft mehr oder weniger durchscheinend, meist teigig anzufühlen und lassen längere Zeit hindurch Fingereindrücke bestehen.

Orthesen:  Apparate, welche im Gegensatz zu Prothesen nicht Gliedmaßen ersetzen sollen, sondern einen Ausgleich bei einer geschädigten oder verlorengegangenen Funktion schaffen bzw. zur Ruhigstellung dienen.

Orthopädie:  Fachgebiet der Medizin, das sich mit der Behandlung der angeborenen oder erworbenen Fehler im System der Bewegungsorgane befasst. In dieses Gebiet gehört auch die Versorgung von Versehrten mit geeigneten Kunstgliedern (Prothesen). Man unterscheidet die chirurgische Orthopädie, die mit operativen Eingriffen arbeitet und die konservative Orthopädie, die sich physikalischen Behandlungsmaßnahmen bedient (Massage, Krankengymnastik, Bäder, Verbände, Schienungen u. a.). Die erste zusammenfassende Darstellung des Fachgebiets der Orthopädie stammt vom französischen Arzt Nicolas Andry de Boisregard (geboren: 1658, gestorben: 1742), der auch den Begriff Orthopädie prägte. Orthopäde = Facharzt für Orthopädie.

Orthopädie-schuhmacher:  Die Aufgabe des O. ist die Versorgung kranker und fehlerhafter Füße mit orthopädischem Schuhwerk, Innenschuhen, Fußergänzungen, Beinverlängerungsprothesen, Fußbandagen sowie Fußstützen nach besonderen Maß- und Modellverfahren, die aus verschiedenen Materialien handwerklich hergestellt werden. Auch die Fertigung von Schuhen für Stützapparate und die orthopädische Zurichtung von Konfektionsschuhen durch Einarbeitung von Fußbettungen usw. zählen zum Aufgabenbereich des Orthopädieschuhmachers.

Orthopädischer Schuh:  Der orthopädische Schuh hat die Aufgabe, Störungen in der Statik und Mechanik des Gehens und Stehens, welche durch Deformitäten des Fußes wie Verkürzungen, Versteifungen, Lähmungen oder Teilverlusten am Fuß usw. gegeben sind, sowohl funktionell, wie auch kosmetisch auszugleichen.

Os:  Knochen

Osteologie:  Knochenlehre

Osteopathie:  Knochenerkrankung

Osteoporose:  Schwund der knöchernen Substanz der Knochen, wobei diese porös und brüchig werden können. Besonders im Alter vorkommend, doch auch Folge von verschiedenen Erkrankungen.

P
Parese:  Motorische Schwäche, unvollständige oder vorübergehende Lähmung.

Pelotte:  Abstützung der Mittelfußköpfchen

Peronaeus:  Nerv für die Fussheber (Wadenbeinmuskel)

Pes:  Fuss

Pes adduktus:  Sichelfuss

Pes equinus:  Spitzfuss

Pes excavatus:  Hohlfuss

Pes planus:  Plattfuss

Pes valgus:  Knickfuss

Pes varus:  Angeborene Missbildung mit Adduktionsdeformität der Mittelfuss- und Zehenknochen bei Mittelstellung der Ferse oder evtl. valgus- Stellung der Ferse. Je nach Schweregrad weicht der Vorfuss mehr oder weniger nach medial hin ab.

Plantarflexion:  Senken der Fußspitze.

Plattfuß:  Meist erworbene und nur selten angeborene Fussdeformität. Beim Plattfuß ist der Längsbogen des Fußes stark abgeflacht (beim Senkfuß leicht abgeflacht). Der Plattfuß ist meistens das Endstadium des Fußsenkungsprozesses.

Polyarthritis:  Entzündung mehrerer Gelenke.

Posterior:  Der Hintere. Musculus tibialis posterior z.B. bedeutet: hinterer Schienbeinmuskel.

Pronation:  Drehbewegung des Fußes um seine Längsachse mit Hebung des äußeren und gleichzeitiger Senkung des inneren Fussrandes.

Pufferabsatz:  Stoßdämpfende Maßnahmen am Absatz vermindern die Belastung der plantaren Fersenteile und des Periostes, der Fußwurzelgelenke und des Sprunggelenkes. Über Tibia-Fibula und Fernor fortgeleitete schmerzauslösende Auftrittsschwingungen können bei Knie- und Hüftarthrosen wirksam gemindert werden.

Q
Querbrücke:  Mit der Querbrücke werden die Metatarsalköpfchen 2 bis 4 je nach Ausdehnung vom Mittelfuß her angehoben und das Quergewölbe aufgerichtet.

Quergewölbe:  Die Wölbung, die sich zwischen den Mittelfussköpfchen 1 und 5 spannt (siehe Spreizfuss).

R
Reiterzehe:  (Hammerzehe) Zehendeformation, wobei sich die eine Zehe über die benachbarte Zehe legt.

Rheumatismus:  Entzündliche Systemerkrankung des mesenchymalen Systems (dazu gehören Knochen, Gelenke, Bänder, Muskeln, Bindegewebe) mit vielfältigen klinischen Symptomen. Der Rheumatismus führt häufig zu lebenslangem Siechtum und Invalidität, er spielt deswegen in der Volksgesundheit eine besonders wichtige Rolle.

Richtungsrolle:  Die Abwicklungsrichtung lässt sich durch die Lage des Rollenscheitelpunktes bestimmen. Alle vorgenannten Ausführungen sind doppelseitig anzuwenden, um Gangsymmetrie zu erzielen.

Rist:  Volkstümliche Bezeichnung für den Fussrücken.

Rohlinge:  Fachausdruck für vorgeformte halbfertige Fußstützen.

Röhrenknochen:  Skelettknochen, welche aus einem röhrenförmigen Mittelstück und zwei kurzen, von schwammartiger Knochenmasse aufgebauten Endstücken bestehen.

Rotation:  Drehung, Drehbewegung. In der Medizin wird die Drehung eines Gliedes in einem Kugelgelenk, also Oberarm und Oberschenkel, als Rotation bezeichnet.

Rotationsabsätze:  Diese Absätze werden im Bedarfsfall auf die Absätze montiert, um die Unterschenkeldrehfehler, die mit der Sichelfussindikation einhergehen können, zu korrigieren. Durch die Belastung beim Fersenauftritt lösen die schräggestellten, kräftigen Gummirippen einen Drehefekt aus, der unmittelbar auf die Beinsäule wirkt.

Ruptur:  Zerreißung von Gefäßen, Muskeln, Sehnen, Bändern oder inneren Organen.

S
Sämischleder:  Dieses geschmeidige tuchartige Leder wird auf der Fleischseite zugerichtet. Die Haut wird vor der Gerbung mit verschiedenartigen Fettstoffen behandelt.

Schenkelhalsbruch:  Bruch des Schenkelhalses, des Femur. Kommt infolge einer altersbedingten Osteoporose dieses Knochenteiles jenseits des 50. Lebensjahres bei Stürzen recht häufig vor.

Schleppabsatz:  Durch den Schleppabsatz wird der Auftrittspunkt des Absatzes nach hinten verlegt und eine verstärkte Hebelwirkung zur Unterstützung der Wadenmuskulatur bei Hackenfußstellung erreicht.

Schmetterlingsrolle:  Die Schmetterlingsrolle entlastet die Mittelfußköpfchen 2 und 3, sollte jedoch nicht ohne Anlage einer Querbrücke oder einer Einlage zur Hebung des Quergewölbes gegeben werden. Die verdeckte Rolle erlaubt eine Weichbettung der Metatarsalköpfchen.

Schuhgelenk:  Aus Stahl, Holz, Hartpappe mit Stahl kombiniert oder Kunststoff hergestelltes Gelenkstück. Das Gelenkstück hat die Aufgabe, die Schuhform gegenüber den Belastungen bei den Funktionen des Fusses zu erhalten und die Sprengung des Schuhes zu verstärken.

Schuhzurichtung:  Reparatur bzw. das Abändern abgegebener Schuhe auf individuelle Bedürfnisse, um eine schmerz- und beschwerdefreie Schrittabwicklung zu erreichen und zur Behandlung von Fuß- und Körperschäden.

Sehne:  Verbindung zwischen Muskel und Knochen, das aus besonders zähem Bindegewebe besteht und auf Zug außerordentlich beansprucht werden kann. Entsprechend ihrer Funktion sind die Sehnen als Platten, Bänder oder Stränge geformt.

Sehnenzerrung:  Überdehnung einer Sehne, meist bei Verstauchung. Dabei kommt es zu mikroskopisch kleinen Einrissen und Blutungen in der Sehne, zu deren Schwellung und zu Schmerzen.

Senkfuß:  Die das Längsgewölbe bildenden Knochen (Fersenbein, Sprungbein, Kahnbein, Keilbein) sind abgesunken.

Sichelfuss:  Angeborene Fussdeformität, welche für sich allein in ausgeprägter Form selten ist. Meist ist sie als eine der vier Komponenten des angeborenen Klumpfusses anzutreffen: Pes varus, equinus, excavatus und adductus.

Sklerose:  Krankhafte oder altersbedingte Verhärtung eines Gewebes oder Organs, z.B. Arteriosklerose.

Sohlenranderhöhung:  Eine Sohlenranderhöhung innen oder außen angebracht. Verändert die Auftrittsbelastung des oberen und unteren Sprunggelenkes in Supination oder Pronation. Entlastung des Bandapparates auf der erhöhten Seite. Zur Beeinflussung der Torsion kann nur der Absatz innen oder außen erhöht werden.

Sohlenversteifung:  Sohlenversteifung mit Abrollsohle und Aussparung des Oberleders zur Freilegung der 1. Zehe bei Zehengrund- und Endgliedfraktur, anstelle aufwendiger fixierender Verbände.

Spastiker:  Ein Mensch mit einem bestimmten, häufig vorkommenden Krankheitsbild, gekennzeichnet durch eine spastische Lähmung, d. h. Gebrauchsunfähigkeit der Muskulatur infolge eines zeitweiligen oder dauernden Krampfes. Es erfolgen manchmal ungewollte Bewegungen. Durch das Überwiegen der Beugemuskulatur gegenüber der Streckmuskulatur findet man bei Spastikern häufig Beugekontrakturen der Gelenke.

Spina:  Lateinischer Ausdruck für Stachel, Dorn, Sporn. Mehr oder weniger scharfe Knochenvorsprünge des Skelettes, welche meist als Muskelansatz dienen, werden als Spina bezeichnet.

Spitzfuß:  Ein Spitzfuß ist eine Kontraktur, bei der weder durch passive Kräfte (Belastung des Fußes durch Körpergewicht) noch durch körpereigene Kräfte der Fuß über die Horizontale angehoben werden kann. Im Extremfall stehen die Mittelfußköpfchen unter dem Schienbein im Lot. Somit wird die Ballenpartie vermehrt belastet, wobei die Ferse entlastet wird.

Sporn:  Spina, Knochenvorsprung (Fersensporn).

Spreizfuß:  Beim Spreizfuß ist der quere Fußbogen (Quergewölbe) abgeflacht, wobei die Mittelfußknochen zum Teil strahlenförmig auseinanderlaufen. Somit ist der Spreizfuß auch eine Teilerscheinung des Senk-, Platt- oder Hohlfußes.

Stegabsatz:  Der Stegabsatz stabilisiert durch Vorziehen des Absatzes das Schuhgelenk und verbessert die Tragfähigkeit des Schuhes im Längsgewölbe bei ausgeprägten Plattfüßen.

Supination:  Heben des inneren Fussrandes und Senkung des äusseren Fussrandes.

Supinationskeil:  Keil aus Kork der auf der innen Seite einer Einlage (unter dem Knöchel) anzubringen ist.

T
Talus:  Fersenbein

Tarsus:  Fusswurzel

Tendo:  Sehne

Thrombose:  Bildung von Blutgerinsel in einem Blutgfäß.

Thrombus:  Verstopfung eines Blutgefäßes.

Tibia:  Schienbein

Tibula:  Wadenbein

Tintenlöschersohle:  Die Tintenlöschersohle ermöglicht die Gewichtsverteilung auf die gesamte Fußfläche und erleichtert die Abrollung bei verminderter Belastung der Fußwurzelgelenke bei rheumatischem Fuß, Fußwurzelarthrose und atrophischem Altersfuß.

Torqheel-Absätze:  siehe "Rotationsabsätze"

Trittschaum:  Geschäumtes Kunststoffmaterial zur Herstellung von Fußabdrücken.

Trittspur:  Fußabdruck zur Feststellung der Belastungspunkte der Fußsohle.

U
Ulcerös:  geschwürig

Ulcus:  Geschwür, Geschwulst

Ulcus cruris:  Beingeschwür

Ulodermitis:  Hautentzündung mit Narbenbildung

Ungis incarnaturs:  eingewachsener Nagel

Unguis:  Nagel

Unilateral:  einseitig

V
Valgus:  X-Stellung

Varus:  O-Stellung (Genu varum =O-Bein)

Venen:  Schlauchartige Röhren in denen das Blut zum Herzen hin fließt.

Verkürzungs-ausgleich:  Der Verkürzungsausgleich oder Überhöhungsausgleich ist zur Vermeidung von einseitigen Entlastungsschäden der Wadenmuskulatur am Absatz und Sohle auslaufend anzubringen.

W
Wadenbein:  Fibula

X
X-Bein Genu valgum:  Abweichung der normalen Gelenkstellung des Knies, wobei die beiden Unterschenkel nicht senkrecht stehen, sondern sich mit ihren oberen Enden einander zuneigen. Das X-Bein entsteht meist als Folge einer kindlichen Rachitis oder im jugendlichen Alter bei besonders starker Belastung der noch schwachen Beine, vorwiegend bei stehenden Berufen (Bäcker, Tischler, Kellner), daher auch der Ausdruck "Bäckerbein". Leichtere Grade von X-Beinen können durch geeignete heilgymnastische Maßnahmen (Massage, Schienen) behoben werden. Bei bereits fixierten X-Beinen im späteren Alter kommen nur noch operative Maßnahmen in Frage.

Xerodermie:  Trockenheit der Haut.

Y
Yergasontest:  Klinischer Test zur Überprüfung der Funktion der langen Bizepssehne.

Z
Zehenrolle:  Die Zehenrolle erhöht die Standsicherheit des Fußes und verbessert die Kniesicherheit, erschwert jedoch das Abrollen.

Zerebrale Kinderlähmung:  Sammelname für viele vor und während der Geburt sowie in der allerersten Lebenszeit entstandene Erkrankungen des Gehirns, welche halb- oder doppelseitige Lähmungen herbeiführen.

Zinkleimverband:  Verband mit Zinkleimaufstrich. Zinkleim ist eine Gallerte aus 10 % rohem Zinkoxyd, 40 % Glyzeriun, 15 % weißem Leim und 35 % Wasser. Der Zinkleimverband ist ein hervorragendes, leider viel zu wenig angewendetes Mittel gegen Krampfadern.

Zyste:  Flüssigkeit enthaltende Geschwulst, z. B. in Schleimbeuteln und Sehnenscheiden. Bei Verschluß von Lymphgefäßen können Lymphzysten entstehen.